Astungsversuche an Stieleiche, Rotbuche und Bergahorn

Projekt der TU München

Abt. Waldbau (Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement)

Pascal Rabl  


Moin oder Servus zusammen, wie man bei mir in Bayern sagt.  

Ich heiße Pascal Rabl und studiere zur Zeit im 6. Semester Bachelor „Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement“ an der Technischen Universität München. Meine Bachelorarbeit schreibe ich an dortiger Forstfakultät am Lehrstuhl für Waldbau unter Herrn Dr. Felbermeier. Hierbei ist meine übergeordnete Aufgabe die genaue Durchführung einer Astungsdokumentation an Stieleiche, Rotbuche und Bergahorn. Diese führe ich in Zusammenarbeit mit der Herzoglich Oldenburgischen Verwaltung und im Speziellen mit Herrn Axel Köhn, im Betrieb der Försterei Lensahn, durch. Im hiesigen Forst bearbeite ich nahezu den vollständigen praktischen Teil meiner Arbeit. Dieser unterteilt sich grob in 4 Arbeitsschritte.  

Als erstes wählen Herr Köhn und ich zusammen geeignete Bäume aus. Auswahlkriterien sind der Brusthöhendurchmesser (BHD), die Anzahl an Grünästen, die Anzahl und Stärke der Bedränger und die Kraft Klasse, das heißt die Dominanz des jeweiligen Baumes. Diese Auswahl ist im Forstbetrieb Lensahn vor allem bei Bergahorn und Rotbuche nicht leicht, da die gesuchten Bäume nur in Naturverjüngung und meist in Mischbeständen zu finden waren. Dort sind die Wachstumsbedingungen viel differenzierter als es in einer Pflanzung von Bäumen gleicher Art und gleichen Alters in systematischen Pflanzabständen der Fall wäre.                                                                                                                      

Im zweiten Arbeitsschritt nehme ich die Grunddaten der Bäume auf. Diese sind zum Beispiel die Höhe und der BHD, sowie die Kronenabmessung des Baumes. Des Weiteren werden Daten über die Gesellschaft der Probebäume, wie die Baumartenzusammensetzung, Struktur und auch der Schlussgrad des Bestandes, welcher festlegt wie viel Licht den Boden erreicht, aufgenommen.




 



P. Rabl bei der Grundlagenaufnahme


   







Anschließend werden Probekreise um die Bäume gezogen. In diesen nehme ich in Abhängigkeit von BHD und Distanz, der umstehenden Bäume zum Probebaum, in 3 Probekreisen alle Konkurrenten des Baumes mit deren Basisdaten auf.              Danach kommt der zentrale Vorgang, die eigentliche Astungsdokumentation. Bei dieser arbeite ich mit einem Mitarbeiter von Herrn Axel Köhn zusammen. Während dieser die Astung bis auf 6 m durchführt, notiere ich unter anderem Höhe, Himmelsrichtung, Durchmesser und Vitalität des abgesägten Asts. Die dabei abgenommenen Äste werden, als ca. 20 cm kurze Probestücke, vom Astungsschnitt aus, in beschriftete Tüten verpackt, um sie zeitnah nach der Astung wieder herauszunehmen und auf Fäulnis, Verfärbung und Astungsfehler, die das Überwallen des Baumes erschweren, zu untersuchen. Zusätzlich werde ich mir mithilfe eines Bodenprobenbohrstocks, in ca. 4 Proben je geasteter Fläche, das Bodenprofil genauer ansehen. Betrachtet und festgehalten werden dabei die einzelnen Horizonte, die Bodenart und der daraus folgende Bodentyp. Dies ist ein weiterer Arbeitsvorgang, der dazu dient, den Raum in dem der geastete Baum steht, besser zu verstehen und die Daten der Astung dementsprechend in der Arbeit im richtigen Kontext zu analysieren und zu interpretieren. Insgesamt fand im Frühjahr 2019, sowie im Sommer desselben Jahres, dieser Versuchsaufbau statt. Ein zentraler Punkt dieser Bachelorarbeit soll auch der Vergleich der beiden Zeitpunkte für die Astung sein. Darüber hinaus wurden, unter ähnlichem Aufbau, bereits 2 Masterarbeiten im Raum Freising und Würzburg geschrieben. Hierbei wäre ein Vergleich dieser mit den Flächen an der Ostseeküste ebenfalls sehr interessant. Jedoch ist noch nicht sicher, ob ein Vergleich außer bei der Stieleiche durchgeführt werden kann, da Bergahorn und Rotbuche hier im Gegensatz zu den Flächen in Bayern aus Naturverjüngung hervorgehen. Zu welchen Ergebnissen diese Astungsdokumentation, sowohl in meiner Arbeit als auch in zukünftigen Fragestellungen, beiträgt, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar vorhersagen. Eine Möglichkeit wäre, ob sich die Astung von Laubhölzern wie Rotbuche, Bergahorn und Stieleiche, nach durchgeführter Methode, infolge des Klimawandels und den damit zusammenhängenden, immer trockeneren Bedingungen, wirtschaftlich rentabel ist oder die Sterblichkeitsrate der geasteten Bäume zu hoch wird.


Abschließend möchte ich mich vor allem bei Herrn Axel Köhn für seine extreme Hilfsbereitschaft und Unterstützung bei der Durchführung dieser Dokumentation, sowie bei den restlichen Mitarbeitern der Herzoglich Oldenburgischen Verwaltung, welche mich herzlich aufnahmen, vielmals bedanken.